Der Schweizerische Ballonverband trauert um seinen Gründungs-Präsidenten
Mit Christian Horni ist der erste Präsident des Schweizerischen Ballonverbands SBAV verstorben. Er hat wesentlich zur Bildung der damalig neuen Struktur des Aero Club der Schweiz AeCS in Spartenund Regionalverbände beigetragen, womit ein langjähriger Wunsch der Ballonfahrer in Erfüllung ging.
Seine ersten fliegerischen Erfahrungen machte Christian Horni als 18-jähriger Jüngling mit dem Eintritt in die damalige FVS (Fliegerische Vor-Schulung) auf dem Flugplatz Bâle-Mulhouse. Bereits ein Jahr später war er im Besitz des PPA (Privat Piloten-Ausweis). Infolge einer Krankheit während der Umschulung auf Jet wurde er in der Militärpilotenschule zurückgeworfen und schied aus. Trotz Zuschlag für die Pilotenschule bei der Swissair entschied er sich nach dem plötzlichen Tod seines Vaters, den Familienbetrieb zu übernehmen und zog fortan seine Kurven am Himmel als Sportflieger. Als junger Familienvater wandte sich Christian Ende der Siebzigerjahre dem Ballonsport zu, wurde 1983 zum Heissluftballon-Piloten brevetiert und erweiterte später seine Berechtigung um Gasballonfahren und Nachtfahrten. Ende der Neunzigerjahre liess er sich zum Ballon-Fahrlehrer ausbilden. Als Vorstandsmitglied in der Ballongruppe Basel setzte er sich viele Jahre für die Ballonfahrt in der Region ein. Insbesondere die Förderung der Jungen war ihm stets ein wichtiges Anliegen.
Bereits nach den ersten Ballonfahrten lockte ihn die Herausforderung, an Wettfahrten teilzunehmen. So gelang ihm der Sieg der Schweizermeisterschaft im Heissluftballonfahren 1986. Er war Mitglied des Heissluftballon-Nationalteams und vertrat die Schweiz in den neunziger Jahren an verschiedenen Europa- und Weltmeisterschaften.
Auf Initiative der Ballonfahrer und weiterer Aviatiker, die sich in den Strukturen der Regionalverbände des AeCS nicht zurechtfanden, wurden die Statuten der Delegiertenversammlung vom 25. April 1992 angepasst. Neu bestand der AeCS aus Regional- und Spartenverbänden. Christian Horni unterstützte das Begehren der Ballonfahrer tatkräftig. So wurde er 1991 durch die Obmännerkonferenz und später durch die Delegiertenversammlung des AeCS zum Präsidenten der Ballonkommission (BAKO) gewählt und in der Folge mit der Gründung des Schweizerischen Ballonverbandes SBAV am 28. November 1992 in Wohlhusen zum ersten Präsidenten gewählt. Durch die Amtszeitbeschränkung übergab er das Präsidium 2002 in neue Hände und unterstützte zusammen mit seiner Frau Ursula die Ballonfahrer weiterhin als Geschäftsstelle des SBAV.
Christian liebte das Leben wie kaum ein anderer. Für seine Kollegen und Freunde war er mit seiner ruhigen, durchdachten Art stets ein verlässlicher Partner. Er war grosszügig und schaute nicht rückwärts, sondern vorwärts. Es war ihm nie wichtig, seine Person in den Vordergrund zu rücken, sondern es ging ihm immer um die Sache.
Christian war ein geselliger Mensch und somit ein sehr gern gesehener Gast an Ballonveranstaltungen wie die Ballonwochen in Flims und Arosa, die Winterballonfiesta Sattel Hochstuckli oder das Regio Fly-In Basel, an denen er seit Jahrzehnten teilnahm.
Leider musste er seine Leidenschaft, das Ballonfahren infolge einer Krankheit viel zu früh an den Nagel hängen. 2003 wurde Christian Horni von höchster Stelle geehrt. Bundesrat Samuel Schmied überreichte ihm das Paul Tissandier-Diplom. Dieses wird von der FAI an Personen verliehen, die der Sache der Luftfahrt im Allgemeinen und der Sportfliegerei im Besonderen durch ihre Arbeit mit Initiative und Hingabe gedient haben.
Daniel Ganz und Léon André
